FORTBILDUNGSTAG DER WALDABTEILUNG OBERLAND OST

65 Forstwarte und Waldarbeiter aus dem östlichen Oberland beteiligten sich am Fortbildungstag „Gesundheit“

Sybille Hunziker

"Die Arbeit im Wald ist mit der Leistung im Spitzensport vergleichbar“, sagt Heinz Hartmann von der SUVA , der am Fortbildungstag der Waldabteilung Oberland Ost in Matten die Anforderungen an eine gesunde und sichere Ausrüstung erklärte. Er hielt die Forstwarte und Förster deshalb an,.bei der Auswahl ihrer Kleidung nicht nur an Die Unfallprävention, sondern generell an ihre Gesundheit zu denken-also zum Beispiel nicht nur auf den Sägeschnittschutz zu achten, sondern  auch darauf, dass bei der schweisstreibenden Arbeit die Feuchtigkeit gut abgeleitet wird.

Gesundheitsberaterin Katharina Zumbrunn erläuterte derweilen am Posten Ernährung, wie sich der Proviant so zusammenstellen lässt, dass er nicht einseitig ist und genug Energie für einen Arbeitstag liefert.

Die Physiotherapeutin Barbara Hartmann, die die Holzerei aus eigener Erfahrung kennt, zeigte anhand praktischer Beispiele, wie sich ungünstige Bewegungen beim Umgang mit Motorsägen oder bei anderen schweren Geräten vermeiden lassen und wie man einseitigen Belastungen von Muskeln und Gelenken mit gezielten Uebungen Gegensteuer geben kann.

„Die Summe der einzelnen Belastungen führen zur Ueberbelastung“, sagte Hartmann. Deshalb sei es wichtig, dass man sich der Möglichkeiten und Grenzen des Körpers bewusst sei und darauf achte, bevor Schmerzen auftreten. In der Diskussion wurden auch die Schwierigkeiten im steilen Gelände angesprochen, die eine schonende Arbeitshaltung bisweilen erschweren oder sogar verunmögliche.


Sich zu helfen wisse
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Da Arbeitsstellen im Bergwald oft abgelegen sind, müssen sich die Leute vor Ort in Notfällen mit einfachen Mitteln zu helfen wissen. Wie man in solchen Situationen richtig reagiert, übten die Kursteilnehmer am Freitag unter Anleitung der Samariterinstruktorinnen Monika Stalder und Emmi Rossi und des Forstinstruktors Markus Saurer


Kantonale Premiere

„Unfallprävention und Gesundheitsvorsorge verbessern die Lebensqualität der Betroffenen und rentieren auch wirtschaftlich“, sagt Heinz Hartmann, und er weist darauf hin, dass dank Anstrengungen in der Aus-und Fortbildung die Zahl der Forstunfälle seit 1990 massiv gesenkt werden konnte.
Die Waldabteilung Oberland Ost organisierte die Gesundheitsfortbildung im Rahmen ihres jährlichen Fortbildungstages, an dem neben dem Staatspersonal auch die Mitarbeiter von Gemeinde- und Privatbetrieben teilnehmen. „Wir sind dier ersten im Kanton Bern, die Gesundheitsvorsorge in diesem Rahmen betreiben“, sagte der Sicherheitsförster Kurt Zumbrunn. Umso mehr freut er sich über die grosse Beteiligung der Betriebe und des Personals.

Berner Zeitung, 30.September 2002

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